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Zeitzeuge Sally Perel zum zweiten Mal zu Besuch

Sally Perel, der Protagonist aus dem Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“, war am 15.06.2016 das zweite Mal zu Besuch in der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule. Das erste Mal 2005 und nun, elf Jahre später, hat er uns seine unglaubliche Geschichte noch einmal erzählt.

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Er ist ein Jude, der den Nationalsozialismus überlebt hat. Um zu überleben, hat er gelogen und eine falsche Identität angenommen. Als Hitlerjunge Josef „Jupp“ Perjell hat er unter ständiger Angst, als Jude aufzufliegen, weitergelebt.

Als Sally Perel den Raum betrat, applaudierten wir, Schüler und Schülerinnen des 9. Jahrgangs. Perel begrüßte uns auf Hebräisch mit dem Wort „Schalom“ (Frieden). Er meinte, dass Zeitzeugen die besten Geschichtslehrer wären. Sally Perel fing an, seine Geschichte, seine Gefühle wiederzugeben. Er berichtete uns, wie er sich gefühlt hat, als er nicht mehr in die Schule gehen durfte. Erzählte, dass er sich auch heute noch immer mit der Nazi-Ideologie auseinandersetzt. Perel berichtete uns offen von der Geschichte mit seinem homosexuellen Freund, der im Krieg gefallen ist.

Er bereue die Lügen nicht, er sei glücklich, denn er habe das Gebot seiner Mutter erfüllt: „Du sollst leben!“

Sally Perel legte uns immer wieder nahe, dass wir die Wahrheit weitergeben sollten, denn wir seien jetzt selbst Zeitzeugen. Wir sollten kritisch denken und aus Nächstenliebe handeln.

Sally Perel war während der zwei Stunden sehr aufgeweckt. Und das mit 91 Jahren! Neben Russisch, Hebräisch und Deutsch spricht er auch Polnisch. So führte er ohne Probleme ein kurzes Gespräch mit einer Schülerin auf Polnisch und machte Witze.

Am Ende signierte er Bücher und natürlich durften auch Fotos mit Sally Perel geschossen werden.

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Von Aylin Aktas, 9.5